Beziehungsaufbau und -pflege sind ein wesentlicher Faktor für gelingenden Unterricht und eine angenehme Schulkultur. Ein verbindendes Themenfeld ist jenes des „Wohlbefindens im Schulalltag“.
Wohlbefinden in der Schule ist ein Thema, das auf unterschiedlichen Ebenen gefasst werden sollte und unterschiedliche Faktoren in den Blick nimmt.
Forschung zeigt, dass eine positive Lehrer-Schüler-Beziehung essentieller Bestandteil für das Gelingen von Lehr-Lernprozessen darstellt. Dieser Aspekt ist jedoch nicht rein auf der individuellen Ebene wirksam, sondern Bestandteil einer positiven Schulentwicklung:
LINK: Positive Schulentwicklung
Die Berücksichtigung der psychosozialen Entwicklung, sowie der persönlichen Umstände, welche die Schüler:innen im Alltag erleben, bieten einerseits eine gute Grundlage zur Festigung der Lehrer-Schüler-Beziehung und somit im selben Moment andererseits die Öffnung von Lernräumen.
In der Grundschule in Vichten wird eine bestimmte Variante des Stimmungsbarometers umgesetzt, mit der eben genannten Zielsetzung:
Im Rahmen von Schulentwicklung geht es jedoch nicht nur um das Umsetzen von einzelnen Methoden. Im Interview mit Christoph Berens und Marianne Damiani aus der Grundschule Jean Jaurès wird der Aspekt sehr deutlich. Wohlbefinden in der Schule ist vor allem eine Haltungsfrage:
Zeit in Beziehungsgestaltung und in die Thematik des Wohlbefindens zu investieren, stellt nicht nur einen persönlicher Gewinn dar, sondern hat auch einen positiven Einfluss auf kognitive Lernprozesse.
Auch gesamtgesellschaftlich gesehen sollte, Nathalie Keipes, Direktorin des CePAS folgend, Zeit und Raum für Beziehungsgestaltung und Wohlbefinden im Schulalltag eingeräumt werden:
Die Thematik des Wohlbefindens in der Schulentwicklung lebendig werden zu lassen hört jedoch nicht in der Grundschule auf. Im Lycée Guillaume Kroll ist dieser Aspekt im PDS verankert, weil sie auf der Grundlage einer Erhebung festgestellt haben, dass dieser Aspekt im Schulalltag bisher zu wenig Beachtung gefunden hat. Das Klima zwischen Lehrpersonen und Schüler:innen war dem Lernen nicht immer zuträglich:
Sich mit dem Thema des Wohlbefindens zu beschäftigen führt nach Max Fischbach und Jeannine Richter (LTC) fast schon zwangsläufig in den Bereich der Schulentwicklung. Das begründen sie damit, dass Schule immer in Entwicklung sein sollte, weil sie mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Realitäten konfrontiert ist, ein Aspekt, den Sie bereits von Nathalie Keipes gehört haben:
Wohlbefinden im Schulalltag hat jedoch immer zwei Seiten, so wie Beziehungsgestaltung und Schulentwicklung auch: es kann nie nur ein individuelles Projekt sein.
Wohlbefinden sowohl auf Lehrer:innenseite als auch auf Schüler:innenseite zu bedenken ist zentral, weil auch Beziehungen keine Einbahnstraße sind:
LINK: Wohlbefinden der SchülerInnen – Wohlbefinden der LehrerInnen: Zwei Seiten der gleichen Medaille?
Die Zufriedenheit im Lehrberuf spielt dabei, wie wir gesehen haben, eine wichtige Rolle.
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