Gestion de l'établissement

Längsschnittliche Bewertung der digitalen Kompetenz von Kindern: Ergebnisse einer großen niederländischen Einschulungsstudie

Thema

Die Autor:innen dieser Studie haben während 3 Jahren Stichproben der Fertigkeiten im Bereich der « digital literacy” von Fünft- und Sechstklässlern einer großen Schule in den Niederlanden analysiert. Sie definieren “digital literacy” als die Fähigkeit, Computer als rezeptives und produktives Werkzeug zu nutzen, um Informationen zu sammeln, zu erstellen, zu verarbeiten und sicher zu nutzen. Dazu gehören sowohl die technischen Fähigkeiten als auch die kognitiven Kenntnisse und Fertigkeiten zum effektiven Abrufen, Bewerten und Interagieren mit digitalen Informationen.

Studie

Die Schüler:innen, die an dieser Studie teilnahmen, nahmen an keinen besonderen Kursen in Bezug auf « digital literacy” teil. Durch das Monitoring ihrer Fähigkeiten wollten die Wissenschaftler:innen herausfinden, wie Kinder (im Gegensatz zu Jugendlichen, die in vielen anderen Studien vorkommen) diese Kompetenz entwickeln, ob sie alle Fertigkeiten im gleichen Tempo erlernen und inwieweit Kategorien wie Geschlecht, Herkunft oder sozioökonomischer Hintergrund eine Rolle spielen.

Um dies herauszufinden, sollten die Schüler:innen unterschiedliche Aufgaben wiederholt erledigen: Sie sollten an einem Fragebogen teilnehmen, in Microsoft Word ein Dokument verändern und in Microsoft PowerPoint eine Präsentation erstellen. Des Weiteren wurden die erzielten Resultate mit den Ergebnissen aus standardisierten Textverständnisevaluationen und Mathematiktests verglichen.

Die Forscher:innen fanden heraus, dass sich alle 4 Fertigkeiten im Bereich der « digtial literacy”, also Daten sammeln, erstellen, verarbeiten und sicher nutzen, linear weiterentwickelt haben. Schüler:innen, die im ersten Jahr relativ hohe Leistungen aufweisen konnten, erzielten im zweiten oder dritten Jahr weniger hohe Resultate und umgekehrt.  Die Fähigkeit, Informationen zu sammeln, nahm stärker zu, entwickelte sich aber nicht im gleichen Tempo als die anderen drei Fähigkeiten. Der Hintergrund, sowie die sozialen Kategorien von Geschlecht und Herkunft hatten keinen großen Einfluss auf die Entwicklung der « digital literacy”, auch wenn Kinder mit einem höheren sozialen Status sich tendenziell stärker verbesserten. Zudem konnte festgestellt werden, dass die « digital literacy” sich unabhängig von den Kompetenzen im Bereich von Textverständnis und Mathematik entwickelt haben. Leistung und Entwicklung sollten somit als getrennte Konstrukte verstanden werden. Die Autor:innen der Studie geben weiter an, dass der Einfluss von regelmäßigem Üben und gezielten Trainings auf die « digital literacy” weiter erforscht werden müsste.

Longitudinal assessment of digital literacy in children: Findings from a large Dutch single-school study
Lazonder A.W. et al.
Findings from a Large Dutch Single-school Study." Computers and Education 143 (2020): 103681. Web.
Texte intégral (avec carte BNL)