Développement professionnel

Digitale Medien in der Erwachsenenbildung / Weiterbildung

Thema

Digitale Medien sind heutzutage aus der Bildungswelt nicht mehr wegzudenken. Bücher, Hefte und die Kreidetafel werden zwar mit Gewissheit noch in Schulen vorhanden bleiben, aber wer sich als Lehrkraft nur darauf verlässt, gerät schnell in den Verdacht, altmodisch zu sein. Dabei sind Medien grundsätzlich als Mittel zur Übertragung von Informationen zu verstehen; digitale Medien sind solche, die auf Computern und Internet basieren. In jedem Fall geht es um die Kommunikation von Inhalten zwischen Lernenden und Lehrenden. Wie Medien jeweils zum Einsatz kommen, ist eine Frage der didaktischen Überlegung. Um welche Geräte und Programme es sich dann handelt, ist eine weitere, separat zu betrachtende Frage. Gerade bei der Erwachsenenbildung ist der Planungsaufwand digitaler Medienangebote enorm. Welche digitale Medien sinnvollerweise eingesetzt werden und wie dies in der didaktischen Planung vorbereitet wird, ist die Frage dieser Studie.

Die Studie

Da das Thema sehr komplex ist, mussten auch die Teilnehmenden großflächig ausgewählt werden. Fragebögen wurden erstellt und genutzt, sechs Einrichtungen wurden angeschrieben und 58 Interviews mit Leitungskräften und Mitarbeitenden wurden geführt. Durch den Zugang der Dachorganisationen zu den nachgeordneten Einrichtungen kamen die Daten von insgesamt 111 Personen zusammen. Die meisten waren in der Weiterbildung tätig, nur wenige davon in der konfessionell gebundenen Weiterbildung. Transkribiert und anonymisiert wurden die erhobenen Daten sodann ausgewertet.

Ergebnisse

Die digitalen Medien sind vielfältig, und der mögliche und tatsächliche Einsatz sind es auch. Was zum Einsatz kommt und wie das begründet wird, erfordert eine ans jeweilige Institut gebundene Einzelfallprüfung. Die hier dargelegte Stichprobe zeigt eine Tendenz: Über die Hälfte der Befragten setzt sie ein, und die meisten Teilnehmenden sind geneigt, die Medienarten zu nutzen, die ohnehin vor Ort vorhanden sind. Die Raumausstattung mit digitalen Medien ist demnach eher eine Frage der Planung und Organisation als eine des eigentlichen Seminargeschehens. Denn oftmals müssen auch die Dozierenden den Umgang mit neueren, digitalen Medien erst erlernen, oder Lizenzen müssen zur Nutzung erworben werden. Gleichwohl steuern viele Dozierende auf ihre Weise Medien bei. Computer und Laptop kommen fast immer zum Einsatz, gefolgt von Smartphones, Whiteboards, Tablets und Kameras. Das führt auch dazu, dass die Steuerung der Weiterbildungsprogramme neu organisiert werden muss. Prozesse der Personalentwicklung etablieren sich, und vor allem das Whiteboard, die Anwendung von Videokonferenzen, Learning- und Content-Management-Systeme sowie digitale Lehrbücher und explorative Lernumgebungen werden als Medien immer mehr in Gebrauch genommen. Das führt auch zu neuen Aufgaben der Planung, mit neuer Rolle der Dozierenden, deren Möglichkeiten des Unterrichtens sich erweitern. Die didaktische Gestaltung der Seminare von den digitalen Medienangeboten bis zu detaillierten Lehrprogrammen wandelt sich dadurch in allen beliebigen (Teil-)Aspekten.

Digitale Medien in der Erwachsenenbildung/Weiterbildung
Breitschwerdt, Lisa; Thees, Anne; Egetenmeyer, Regina
In: Magazin erwachsenenbildung.at (2022) 44/45, 12 S. - URN: urn:nbn:de:0111-pedocs-244771 - DOI: 10.25656/01:24477
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