Unterrichtsqualität, Schulklima, Lernkompetenzen – täglich werden Unmengen an Erhebungen in Schulen durchgeführt und Ergebnisse generiert. Beim Umgang mit Daten müssen dabei eine Reihe von Faktoren berücksichtigt werden, um diese korrekt und effektiv einzusetzen. Dazu gehören unter anderem Herkunft, Methodik der Erhebung, Form der Daten usw. All diese Faktoren können dazu beitragen, wie die Daten genutzt werden können und was es dabei zu beachten gibt.
Die für Schulen relevante Daten können wir drei groben Kategorien zuordnen: Administrative Daten, Studiendaten und selbsterhobene Daten. Diese Kategorisierung erlaubt es, Daten zu identifizieren, welche eventuell zur Verfügung stehen, aber bisher noch nicht als Datenquelle genutzt worden sind.
Die wohl gebräuchlichsten Daten sind administrative Daten, also Daten, welche zur Verwaltung einer Institution, Behörde, Firma, Schule usw. benötigt werden.
Die Daten werden dazu typischerweise beim Eintritt in eine Institution abgefragt und dann mehr oder weniger kontinuierlich aktualisiert.
Für Grund- und Sekundarschulen wird dies zu Beginn eines jeden Schuljahres durch ein von den Schülern oder Eltern auszufüllenden Fragebogen bewerkstelligt.
Diese werden dann vom verantwortlichen Lehrer oder Mitarbeiter im Sekretariat in ein Programm (Scolaria oder Fichier Élève) und damit letztendlich in eine Datenbank eingetragen. Von dort sind die Daten entweder wieder durch dieses Programm abrufbar oder werden durch andere Programme, welche dieselben Datenbanken benutzen verarbeitet und bereitgestellt.
Durch diese über alle Schulen einheitliche administrative Datenerfassung und -verarbeitung ergibt sich eine Reihe von Vorteilen:
Als Nachteile administrativer Daten sind zu erwähnen:
Diverse nationale und internationale Institutionen und Universitäten beschäftigen sich mit Bildung und führen zu diesen Zwecken Studien durch, in denen Schüler, Lehrer und andere Mitarbeiter einer Schule befragt oder ihre Kompetenzen getestet werden. In Luxemburg bekannte Studien sind z.B. PISA, ICILS, Épreuves Communes, HBSC.
Als Gegenleistung für die Teilnahme an der Studie erhält die Schule üblicherweise ihre individuellen Ergebnisse durch die Studienbetreiber („Schulfeedback“). Zusätzlich sind die Ergebnisse in aggregiert-nationaler Form üblicherweise als Bericht zur Studie öffentlich zugänglich.
Sowohl der individuelle Bericht als auch der aggregierte Bericht enthalten bereits aufbereitete Statistiken zum Studienthema und sind so eine effektive und wenig arbeitsintensive Datengrundlage.
Die Auswertungen der Daten können typischerweise direkt übernommen werden. Es muss lediglich dabei beachtet werden, dass 1. keine Schuldaten unfreiwillig veröffentlich werden und 2. die Quelle der Daten genannt wird.
Besonders vorteilhaft bei Studien ist, dass der zugehörige Text oft bereits einen wertvollen Beitrag zur Interpretation leistet und auf Probleme und Chancen hinweist.
Einige Nachteile gibt es allerdings auch zu erwähnen: So ist die Teilnahme an den Studien häufig mit Arbeit und Kosten verbunden (z.B. verlorene Unterrichtszeit). Oft ist auch das Erscheinungsdatum der Studien unpassend und die Studienergebnisse sind entweder bereits veraltet oder stehen noch nicht zu Verfügung, wenn man diese braucht. Es gibt auch nicht für jede Studie ein individuelles Feedback, sodass man sich dann mit Daten auf nationalem Niveau begnügen muss.
Sofern weder administrative noch Studiendaten zur Beantwortung einer Fragestellung zur Verfügung stehen, können die Daten auch selbst erhoben werden.
Dazu werden je nach Zweck Fragebögen oder Interviewfragen ausgearbeitet und den Studienteilnehmern zur Beantwortung entweder schriftlich übergeben oder live in einem Interview gestellt. Die Antworten auf die Fragen werden dann in einem internen Bericht aufbereitet, der als Datengrundlage dient.
Seltener werden auch Protokolle, Mitschriften und andere interne Berichte als Datenquelle herangezogen, wobei diese jedes Mal im Hinblick auf die Fragestellung noch ausgewertet werden müssen.
Die eigene Datenerhebung kann nützlich sein (z. B. um das interne Schulklima oder andere sehr spezifische Fragestellungen zu erfassen), ist jedoch auch mit viel Aufwand verbunden.
Neben der ordnungsgemäßen Ausarbeitung der Fragen müssen die Antworten verarbeitet werden und der Datenschutz spielt sowohl bei der Erhebung (Stichworte: Anonymisierung, Zustimmungserklärung) als auch der Speicherung eine erhebliche Rolle. Um den Aufwand in Grenzen zu halten bietet der SCRIPT den Schulen auf Anfrage mehrere Hilfsmittel an: vorbereitete Zustimmungserklärungen, Interviewleitfäden, vorgefertigte Fragebögen und Tools zur automatisierten Auswertung.