Gestion de l'établissement

Flexible Lernräume erleichtern die Interaktion, die Zusammenarbeit und das Verhaltensengagement in der Sekundarschule

Thema

Im Bildungssektor findet derzeit weltweit ein Paradigmenwechsel hin zu neuen Lernumgebungen und Pädagogik statt. Diese Veränderungen sind in allen Bereichen des Unterrichts spürbar, was sich folglich auf die Gestaltung der Lernumgebungen auswirkt, indem man sich vom traditionellen Klassenzimmer entfernt. So verliert der lehrerzentrierte Frontalunterricht an Bedeutung, während der schülerzentrierte Unterricht zunimmt. Das neue Unterrichtsparadigma fördert die Kreativität und die Problemlösungskompetenz der Studierenden, die in Zukunft auch am Arbeitsplatz immer wichtiger werden. Flexible Lernumgebungen sind daher ein Schritt in Richtung moderne Lehre. Dennoch gibt es nur wenig interdisziplinäre Literatur, die Aufschluss über die Auswirkungen neuer flexibler Unterrichtsräume auf die Lernergebnisse und das Verhalten der Studierenden gibt. Die Autoren heben die Merkmale der neuen Lernumgebungen und das Engagement der Lernenden hervor und konzentrieren sich auf den Vergleich des Verhaltens der Lernenden in verschiedenen Arrangements.

Die Studie

In der vorliegenden Studie wurden die Verhaltensmuster der Schüler in verschiedenen Umgebungen analysiert, d. h. in traditionell eingerichteten Klassenzimmern und in flexiblen Lernräumen mit einer Vielzahl von Möbeln, die unterschiedliche pädagogische Ansätze und Lernstile ermöglichen. Das Verhalten der Lernenden in den Klassen wurde mit einem Fragebogen zur Verhaltenshäufigkeit gemessen. Folglich wurde das Verhalten der Schüler in den traditionellen Klassenzimmern beobachtet und mit dem Verhalten in den flexiblen Räumen verglichen.

Ergebnisse

Das Verhalten von Lernenden und Lehrenden hängt von der Unterrichtssituation und der räumlichen Anordnung ab und kann daher sehr unterschiedlich sein. Auch Sozialformen stehen in einem kausalen Zusammenhang mit der Raumgestaltung, da beispielsweise eine Gruppenarbeit in einem flexiblen Lernraum leichter zu realisieren ist. Außerdem sind die Lernenden in flexiblen Umgebungen aktiver als in gewöhnlichen Klassenzimmern. Die Schüler in flexiblen Lernräumen verbrachten deutlich weniger Zeit im Klassenverband und arbeiteten mehr Zeit in Gruppen als in herkömmlichen Klassenzimmern. Insgesamt verbrachten die Schüler in flexiblen Lernräumen einen größeren Teil der Unterrichtszeit damit, sich aktiv mit dem Unterricht zu beschäftigen. Dies zeigte sich in verbalem und körperlichem Verhalten. Die Autoren führen dies auf das Alter und die Lebensphase der Lernenden zurück. Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass eine veränderte Lernumgebung in Verbindung mit einer schülerzentrierten Pädagogik das Verhalten der Jugendlichen während des Unterrichts positiv beeinflussen kann. Es gibt mehr positive Interaktionen zwischen den Lernenden, da die Anordnung des flexiblen Klassenzimmers zu deutlich mehr Dialog, Diskussion und Beteiligung der Schüler führt. Zu diesem Zweck werden Gruppentische, Steharbeitsplätze und Schreibwände empfohlen.

Flexible learning spaces facilitate interaction, collaboration and behavioural engagement in secondary school.
Katharina E. Kariippanon et al.
Okely AD, Parrish A-M (2019) PLoS ONE 14(10): e0223607.
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