Das Gehör des Menschen ist ein Organ, das ständig aktiv ist. Schall kann jederzeit eindringen, ob er als angenehm oder störend empfunden wird, hängt von der subjektiven Einstellung ab. Vor allem junge Menschen neigen dazu, den ganzen Tag über laute Musik zu mögen. Andererseits ist Lärm gesundheitsgefährdend, vor allem wenn es sich um Verkehrslärm und Lärm am Arbeitsplatz handelt. Dieser kann unter anderem das Herzinfarktrisiko erhöhen, da sich das Ohr an solche Geräusche nicht anpassen kann. In Schulen ist es besonders problematisch, wenn die Akustik bei der Raumplanung nicht berücksichtigt wird. Abgesehen davon, dass absolute Stille durch Geräusche wie raschelndes Papier, knarrende Stühle und das Nuscheln von Schülern nicht möglich ist, können all diese Elemente den Unterricht stören. Eine offene Raumplanung verschärft dieses Problem noch: Zu viele Geräusche aus dem Hintergrund sind oft möglich. Aber auch absolute Stille kann eine bedrückende Wirkung haben. Die Autoren untersuchen diesen Zusammenhang zwischen Lärm und Unterricht, mit den durch Lärm verursachten Störungen und der Bedeutung der Stille.
Geräusche werden im Allgemeinen unterschiedlich bewertet, sind aber im Schulalltag unvermeidbar und werden meist als störend empfunden. Der Umgang mit ihnen betrifft vor allem Lehrer und Akustiker. Um diese Frage zu untersuchen, werten die Autoren vorhandene Texte des Umweltbundesamtes aus. Sie befassen sich mit dem Leistungsverhalten, den Störeffekten und dem Verhalten von Lehrern, wenn sie gegen einen Lärmpegel anschreien müssen. Schließlich stellen die Autoren die Raumakustik als Einflussfaktor und Texte zur Reduzierung der Lärmwahrnehmung vor.
Lärm lässt sich im Schulalltag nie ganz vermeiden. Da Schall bei der Beurteilung unterschiedlich wahrgenommen werden kann, muss nach Begleitumständen wie Temperatur, Geschwindigkeit, Druckpegel, Frequenz sowie Sprach- und Musikbereich unterschieden werden. Es gibt Unterschiede in Bezug auf das Fach und die Unterrichtsmethode, die gerade angewendet wird. Auch die Aufgabe spielt eine Rolle, je nachdem, welche Konzentration gefordert ist. Routineaufgaben zum Beispiel können auch mit einer gewissen Geräuschkulisse erledigt werden. Bei den meisten Aufgaben ist es jedoch problematisch, wenn ständig ein gewisser Lärm wahrgenommen werden kann. Lernende mit Migrationshintergrund, Schwerhörigkeit oder Legasthenie entwickeln große Probleme, wenn der Unterricht von Lärm begleitet wird. Diejenigen, die ständig Lärm ausgesetzt sind, haben auch Probleme, anderen zu helfen. Abhilfemaßnahmen wie Filzunterlagen unter Möbeln, die Reparatur quietschender Schubladen, Vorhänge und Tafeln sowie Wandteppiche können helfen. Die Autoren schlagen vor, die so genannte Aktive Stille anzuwenden: Dazu gehören Entspannungs- und Konzentrationsübungen, spezielle Hörspiele und der Einsatz von Geräuschen wie Meeresrauschen. Diese sind sogar leistungsfördernd.