Bei einer Selbst-Evaluation wird das eigene Handeln systematisch und kontinuierlich reflektiert, ausgewertet und prozessbegleitend weiterentwickelt.
Bei diesem methodischen Ansatz sollen Personen, Gruppen oder Institutionen ihre eigene Tätigkeit untersuchen und im Austausch mit anderen auswerten und verändern.Diejenigen, die ein Programm oder Maßnahmen durchführen sind bei einer Selbst-Evaluation also auch selbst EvaluatorInnen.
Eine Evaluation wird durch objektive und überprüfbare Messverfahren durchgeführt, um Prozesse oder Leistungen zu beschreiben, zu beurteilen und zu beeinflussen. Es werden standardisierte und nichtstandardisierte Instrumente der empirischen Sozialforschung eingesetzt.
Die Selbst-Evaluation dient als Impulsquelle für die Schul- und Unterrichtsentwicklung.
Sie besteht aus unterschiedlichen Phasen: Bestandsaufnahme, Definition von Zielen und Planung, Umsetzung von Maßnahmen und geplante Projekte. In allen Phasen sollte der Schulkontext berücksichtigt werden.
Als Element nachhaltiger Schulentwicklung gibt eine Selbst-Evaluation Aufschluss über den bisherigen Erfolg und kann auf zukünftige Veränderungen hinweisen.
Dabei wird die Gestaltung der Selbst-Evaluation von den Schulen selbst entschieden. Als Einstieg in die Evaluation sollten Grund, Gegenstand sowie Kriterien und Durchführungsformate der Evaluation festgelegt werden. Durch Umfragen, Gespräche, Auswertung von statistischen Daten und andere Formate können unterschiedliche Perspektiven eingebracht werden. Die Anwendung kann schulintern oder in Zusammenarbeit mit externen Partnern durchgeführt werden. Eine Analyse bringt Aufschluss über das Erreichen von bereits festgelegten Zielen. Ergebnisse sollten interpretiert werden.
Als Rahmenbedingung sollte der spezifische Kontext der jeweiligen Schule beschrieben und berücksichtigt werden. Die unterschiedlichen Bereiche (beispielsweise Schulerfolg, Schulabbruch, Schulklima usw.) sollten mit einbezogen werden. Nach einer bestimmten Struktur sollten Themenbereiche und Zeitrahmen sowie die Art der angestrebten Veränderung oder Entwicklung festgelegt werden.
Ein Austausch unter allen TeilnehmerInnen sollte in kollaborativer Praxis, beispielsweise in Form von Gruppendiskussionen stattfinden. Dabei sollten Eltern und SchülerInnen ebenfalls mit eingebunden werden.
Erhobene Daten und Ergebnisse geben eine Übersicht über mögliche Entwicklungen und Veränderungen und können Differenzen sowie Schwächen und Stärken der Schulorganisation sichtbar machen. So können Daten wichtige Indikatoren darstellen, um Debatten anzuregen, Fragen aufzuwerfen und Bestehendes in Frage zu stellen. Dabei sollten bereits vorhandene Daten und Indikatoren benutzt werden und weitere Informationen, beispielsweise mithilfe von Eltern und SchülerInnen, gesammelt werden. Sie bieten die Möglichkeit, Ansätze zu überdenken und das Fehlen von Informationen aufzudecken.
Die (Selbst-)Evaluation verfolgt mehrere Ziele auf unterschiedlichen Ebenen:
Boller, S. (2009). Kooperation in der Schulentwicklung. Interdisziplinäre Zusammenarbeit in Evaluationsprojekten. Wiesbaden.
Schroeter, K. (2003). Selbstevaluation-was ist das?. Berlin: BLK.
Landwehr, Norbert, & Steiner, Peter. (2018). Begleitete Selbstevaluation (E-Book). Bern: Hep verlag.
Wacker, A., Maier, U., & Wissinger, J. (Eds.). (2012). Schul- und Unterrichtsreform durch ergebnisorientierte Steuerung: empirische Befunde und forschungsmethodische Implikationen. Springer-Verlag.