Développement professionnel

Videospiele und ihre positiven Effekte auf das Wohlbefinden

Thema

Videospiele sind weltweit sehr verbreitet und die Spieler_innenprofile können sehr divers sein. Man stellt auch jährlich einen Anstieg der Spiel- und Spieler_innenzahlen fest. Der Impakt des Spielens wird auch für die Wissenschaft immer interessanter. Es gibt immer mehr Studien zum Einfluss des Spielens auf das Verhalten, wobei hier vor allem der Fokus auf eher negative Auswirkungen gelegt wurde, wie zum Beispiel Aggressivität. Jedoch wenden immer mehr Recherchen sich den positiven Effekten des Spielens und Videospielens zu.

Die Studie

Die Autor_innen dieser Studie haben Resultate aus anderen Studien zusammengetragen, die die positiven Effekte des Videospielens darstellen. Sie haben sich vor allem auf drei Aspekte festgelegt, die einen Einfluss auf das Wohlbefinden haben sollen: Multiplayer-Online-Rollenspiele (1), VVG, gewalttätige Videospiele (2) und Exergames, Spiele, die körperliche Aktivitäten beinhalten (3). Dabei geht es vor allem um die Erforschung der Interaktion zwischen den sozialen, physischen und gewalttätigen Komponenten von Spielen, um ihre Beziehung zum Wohlbefinden zu verstehen und das optimale Spiel zu identifizieren. Diese Untersuchung hat jedoch auch ihre Grenzen, da die narrative Überprüfung keinen systematischen Ansatz darstellt und die Autor_innen nur Studien mit positiven Effekten untersucht haben, sodass vielleicht wichtige Forschungsergebnisse übersehen wurden.

Resultate

1) Aufgrund der analysierten Studien, haben die Autor_innen herausgefunden, dass soziale Spiele wie zum Beispiel Multiplayer-Rollenspiele, in denen die Spieler_innen entweder kooperativ Probleme lösen oder sich im Sinne von Wettbewerben herausfordern, sich positiv auf psychologische Aspekte des Wohlbefindens auswirken. Hier kann jedoch auch festgestellt werden, dass kooperative Spiele ein höheres Maß an positiver Interaktion fördern, wenn sie in Maßen gespielt werden und wenn die Motivation sozial motiviert ist (nicht aus Eskapismus oder Leistungsstreben). Videospiele mit sozialen Aktivitäten können sich auch außerhalb des Spiels positiv auf prosoziales Verhalten wie Kooperation und Austausch auswirken. 2) Der Einfluss von gewalttätigen Videospielen ist weiterhin in der Wissenschaft umstritten. Viele Studien beziehen sich beim Einfluss von diesen Spielen auf aggressives Verhalten auf die Macht von anderen Variablen wie Depression, familiäre Gewalt, Persönlichkeitsmerkmale oder die Beeinflussung von Gleichaltrigen. Die Forschung deutet immer wieder darauf hin, dass nicht die Gewalt in Videospielen an sich das Aggressionsverhalten beeinflusst. Des Weiteren kann eine Aufgabestellung wie zum Beispiel der Schutz einer anderen Figur in solchen Spielen das prosoziale Verhalten erhöhen. 3) Exergames sollen sich positiv auf das Wohlbefinden auswirken, mehr Spaß als herkömmliche Übungen machen und psychische Symptome lindern. Die Autor_innen stellen schlussfolgernd fest, dass soziale Aktivitäten, die durch Videospiele ausgelöst werden, sich positiv auf das Wohlbefinden auswirken, wenn sie nicht von einer wettbewerbsorientierten Leistungsorientierung überschattet oder im Übermaß gespielt werden. Das optimale Spiel sollte eine Förderung von maßvollem und sozialem Spielen, eine kontinuierliche Einbeziehung neuer Elemente und eine Steigerung des Schwierigkeitsgrads darstellen. Nichtsdestotrotz kann die eigene Motivation (Eskapismus, Leistung, Kooperation, …) der Spieler_innen den positiven oder negativen Einfluss des Videospiels auf das Wohlbefinden maßgeblich beeinflussen.

When and How Video Games Can Be Good: A Review of the Positive Effects of Video Games on Well-Being.
Halbrook, Yemaya J., Aisling T. O’Donnell, and Rachel M. Msetfi
Perspectives on psychological science 14.6 (2019): 1096–1104. Web.
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